The Team

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Sonntag, 17. Mai 2015

PlugSurfing im "Zentrum der Macht"

Heute darf ich, Volker, einmal als Gastschreiber einspringen. Dārta hat sich nämlich direkt wieder auf's Ohr gelegt, nachdem wir gegen 8 Uhr morgens nach Hause gekommen sind! Aber der Reihe nach...

Wie bereits berichtet, ist uns ein richtig gutes Team-Foto sehr wichtig. In den letzten Wochen habe ich immer wieder überlegt, wie man uns drei -- Dārta, Volker und Tesla -- vor einem typischen Berliner Hintergrund aufnehmen könnte. Je länger ich mich damit beschäftigte, desto schwieriger schien es: Gerade die Orte, die fast jeder Deutsche aus dem Fernsehen oder von eigenen Berlin-Besuchen kennt, sind natürlich immer lebhaft bevölkert von Touristen und Verkehr, ganz abgesehen davon, dass man die besonders eindrucksvollen Kulissen mit einem privaten Auto gar nicht (legal) erreichen kann. Hinzu kam wechselhaftes Wetter und ein enger Zeitplan: Die Werbung sollte für die Fotos natürlich schon auf dem Auto sein, zugleich droht die Deadline für die Drucklegung der WAVE-Broschüre. Alles zusammen verursachte mir einiges Kopfzerbrechen, aber mit 08/15-Bildern wollte ich mich partout nicht zufrieden geben. An diesem Wochenende _musste_ es gelingen!

Für Aufnahmen ohne Touristen und Verkehr muss man früh aufstehen. Je früher, desto besser, sollte man denken -- aber das stimmt nicht ganz, denn ohne Licht geht es auch nicht. Und eins war klar: Da wir nur früh morgens fotografieren konnten, konnten wir uns nur auf der östlichen, der Sonne zugewandten, Seite unserer Wunschkulisse aufstellen. Der Reichstag kam somit schon nicht mehr in Frage, aber das Kanzleramt schaut direkt nach Osten, und die "Goldelse" auf Siegessäule schaut zwar nach Westen, aber ihr schöner Rücken kann, vom Brandenburger Tor aus gesehen, durchaus auch entzücken.

Also stand der Plan fest: Samstag früh sollte es passieren! So hätten wir als allerletzte Notfall-Ausweich-Option noch den Sonntag, falls zum Beispiel das Wetter nicht mitspielen sollte. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass das Wetter gar nicht unser größtes Problem war: In Berlin Mitte ist nun mal immer etwas los, und so war auch an diesem fraglichen Samstag das komplette Regierungsviertel von 6 Uhr morgens bis Mitternacht für eine Sportveranstaltung abgesperrt. Vor 6 Uhr konnten wir aber nicht fotografieren, denn da war stand die Sonne noch zu niedrig und die Straße des 17. Juni lag im tiefen Schatten... Nun stand es also Spitz auf Knopf: Am Sonntag musste alles klappen, es war die letzte und einzige Chance für unsere Wunschbilder!

Und wie es klappte! Alles lief wie am Schnürchen, alles passte zusammen. Um kurz vor 5 Uhr in der Früh weckte ich meine beiden "Großen" -- Dārta musste ja mit auf's Foto und die jüngere Schwester sollte die Kamera bedienen. Ein Kaffee, ein Müsli, Stativ und Kamera eingepackt, und los ging's. Der Himmel war vielversprechend und die Sonne gerade eben aufgegangen. Als wir gegen halb sechs auf der Straße des 17. Juni eintrafen, trauten wir unseren Augen kaum: Vollkommen verwaist lag diese sonst so belebte zentrale Achse im Zentrum Berlins vor uns. Dank der Sportveranstaltung am Vortag waren sogar die Seitenstreifen geräumt, die sonst von einer bunten Mischung parkender Autos belegt sind. Die Sonne kam gerade eben über die Wipfel der Alleebäume geklettert, und bis wir unser Equipment aufgebaut und unsere Positionen eingenommen hatten, lag die Straße des 17. Juni in vollem Sonnenlicht. Diese unwirkliche Kulisse gehörte uns ganz allein! Es war der perfekte Moment.

Es war so perfekt, dass ich kaum genug kriegen konnte. Nachdem wir alle denkbaren Posen an der Siegessäule "im Kasten" hatten, ging es sofort weiter zum Kanzleramt. Auch dort: Perfekte natürliche Beleuchtung und außer uns keine Menschenseele. Ich stellte das Auto für eine bessere Perspektive kurzerhand mit Warnblinker auf die Gegenfahrbahn. Zwei Minuten später kam eine Polizeistreife um die Ecke... und fuhr vorbei. Danke Jungs!

Nun wollten die Mädchen wirklich wieder nach Hause. Aber nicht mit mir. Es war eine einmalige Chance und ich wollte sie nutzen: Auf zur östlichen Seite vom Brandenburger Tor! Der Pariser Platz ist für private Fahrzeuge leider gesperrt, aber heute konnte mich das nicht aufhalten. Rotzfrech stellte ich den Tesla mitten auf den Bürgersteig... Damit hatte ich den Bogen dann allerdings doch überspannt: Eine Polizeistreife kommandierte uns recht barsch zurück auf die Fahrbahn. An erklären, bitten, diskutieren war nicht zu denken, wir musste umgehend Folge leisten. Aber, oh Wunder, nachdem wir den Bürgersteig geräumt hatten wurden wir am Pariser Platz weiterhin geduldet, trotz des erwähnten Einfahrverbots.

Inzwischen ging es schon auf 7 Uhr zu und die ersten Touristen eroberten die Orte rund ums Brandenburger Tor. Das war dann auch für mich das endgültige Signal, die Kamera wieder einzupacken und heimwärts zu fahren. Von rund 300 Bildern mussten wir schließlich "das beste" aussuchen, was uns wirklich schwer fiel. Die Top 5 seht Ihr unten. Welches ist Euer Favorit?







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